Chronik - Amazonas Löns München e.V.

Vivaristische Gesellschaft München e.V.
Direkt zum Seiteninhalt
Entstehunggeschichte des Vereins Amazonas-Löns

Geschichte der Aquaristik

Wann der erste Mensch dazu überging, sich einen lebenden Fisch in seinen Wohnräumen zu halten wird man nie erfahren. Daß sich jedoch aus diesen Anfängen eine nicht mehr zu übersehende Industrie für Millionen Aquarianer entwickelte, ist nicht nur der Tierliebe, sondern auch dem innenarchitektonischen Geschmack, der dem Raum in Verbindung mit dem Aquarium eine persönliche Note gibt, zuzuschreiben.
Die Schwierigkeiten aus der Anfangszeit der Aquaristik in der die Liebhaber dieses Metiers noch Pumpen und Lüfter selbst konstruieren mußten kann man sich heute nicht mehr vorstellen. Durch Zeichnungen überlieferten uns Autoren, wie man mittels eines Druckbehälters, der die mit einer Handpumpe eingepresste Luft enthielt, über Dosierventile ein Aquarium sogar bis zu 8 Stunden belüftete. Auf einen Sonntagsausflug oder gar einen Urlaub mußte der geplagte Aquarianer verzichten.
Erst mit der Einführung des elektrischen Stromes begann der Siegeszug der Kolbenpumpe die durch einen Motor betrieben, Luft in das Aquarium sprudeln ließ. Die Membranpumpen waren etwas laut, so daß man sie nachts mit Sofakissen abdeckte um Ruhe zu finden. Der bimetallene Heizer mit Kontrolllampe löste die Heizschlange aus Bleirohr, die mit Wasser gefüllt und über einer Gasflamme erhitzt wurde ab. Diese war sehr gefährlich und konnte sogar explodieren. Selbst die späteren, auf elektrischem Wege fungierenden Wärmespender erzeugten nicht selten Spannungen im Wasser, die einen Zitteraal vor Neid erblassen ließen. Mit fortschreitender Technik, sowie der Schaffung neuer Materialien wie PVC, Silicon u. a. kam der Durchbruch, auch sogenannte Problemfische halten zu können. Auch Kenntnisse in Chemie und Medizin um Fischkrankheiten zu bekämpfen waren sehr hilfreich.
Mit Respekt gedenken wir hier den Herren Stucken und Bahl, welche aus einem Stammtisch für Gleichgesinnte eine Verbindung schufen, die Arbeitsgemeinschaft Amazonas.

Aquaristische Gesellschaft Amazonas-Löns 1951 bis 2007

Der Vorsitzende Josef Stegmayr gründete 1951 die Arbeitsgemeinschaft „Aquaristische Gesellschaft Amazonas". Auch Stegmayrs Frau teilte ihre Vorliebe für den “Unterwasserschrebergarten”. Es waren 65 Aquarienfreunde, unter ihnen auch einige Frauen.
Der Name „Aquaristische Gesellschaft Amazonas" wurde gewählt, weil sie sich der Zucht und Pflege von Amazonasfischen spezialisieren wollten. Jedoch hatten Seewassertiere die Süßwasserfische an Beliebtheit übertroffen. So fuhren sie nach Italien ans Meer und holten sich Diese, was natürlich einfacher war als zum Amazonas zu fahren. Sie sprachen von Zylinder- und Wachsrosen und Blumentieren. Die Aquarienfreunde trafen sich jeden Freitag im Vereinslokal in der Sendlinger Straße, der Monatsbeitrag war eine Mark. Die damaligen Vorträge bestanden aus Farbdias über Taucherlebnisse im Roten Meer, so gab es auch eine Amazonas Tauchergruppe, die STC, Tonbandvorführungen oder über Schmetterlinge der Heimat.

1. Fischbörse

Die erste Fisch- und Pflanzenbörse wurde beim Winklerbräu am Oberanger abgehalten. Dazu wurden auch die Vereine Isis, Löns und der Aquarienklub Allach eingeladen. 25 Aquarien standen auf Frühschoppentischen im Nebenzimmer. Das Angebot waren Cichliden, Streifensalmler, Keilfeckbarben, winzige Formosakärpflinge oder Nymphea zenkeri. Die Börse war ein guter Erfolg und man beschloß jeden Monat eine abzuhalten. Auf den Programmen wurde jedes Mal darauf hingewiesen, daß es sich um keinen Verein handle. Die Drucksachen erledigte das Gründungsmitglied und unser jetziges Ehrenmitglied Otto Maidl (86). Der Jahresbeitrag betrug 5,00 D-Mark und Spenden. Es gab jeden Monat ein Programm. Wer den Jahresbeitrag bezahlt hatte bekam eine Amazonas-Ausweiskarte.

Vereinsgründung

Am 2. Januar 1962 erfuhr der Amazonas eine entscheidende Wendung. Die Arbeitsgemeinschaft Amazonas wurde durch Beschluss zur Aquaristische Gesellschaft Amazonas München e.V. umbenannt. Seit dieser Zeit besteht auch die Mitgliedschaft beim VDA. Entscheidend zu diesem Schritt war der Verlust der Bibliothek, die als großzügige Stiftung eines einzelnen Herrn in die zoologische Staatssammlung wanderte. Dadurch sind Unterlagen bis zum Jahre 1962 nicht vollständig vorhanden. Mit steigender Mitgliederzahl wurden auch die Vorträge immer anspruchsvoller. Gastvortragenende waren u. a. die Herren Chlupaty, Schlichter, Frickinger, Dr. Herkner. Der erste Vereinsausflug ging zur Wilhelma nach Stuttgart der zweite nach Salzburg in das Haus der Natur. Besuche der zoologischen Gärten von Ulm und Ingolstadt schlossen sich an. Es wurden Weihnachtsfeiern mit Tombola veranstaltet, sowie Faschingsbälle mit Tanz.

1. Vereins-Fischbörse

Am Sonntag, 7.4. 1963 wurde auf Anregung von Robert Wüst die erste Vereins- Fischbörse abgehalten. 16 Plastikbecken standen auf den zu einer Reihe zusammen geschobenen Tischen. Darüber hingen an einer Schnur die Beleuchtungskörper.
Die Besucherzahl war bei der ersten Vereinsfischbörse so stark, daß nur wenige Besucher einen Blick in die Aquarien werfen konnten. Dieser Umstand zwang zu eine anderen Lösung. Drei neu konstruierte Kästen, die jeweils 8 Becken in zwei Etagen aufnahmen, waren mit Leuchtstofflampen und allen notwendigen Anschlüssen bestückt, Bild 2. Aufbewahrungsort war der Bierkeller (das kennen wir auch). Als der Pächter auszog mußte ein neues Vereinslokal gesucht werden. In der Gaststätte Leistbräu wurde ein neuer Unterschlupf gefunden. Die Fischbörsen konnten wieder am 1. Sonntag im Monat veranstaltet werden. Auch wurde hier der „Unkosten-Groschen", den jeder Börsenbesucher bezahlte eingeführt. Dies war für den Verein eine ganz wichtige Einnahmequelle. Es kamen im Durchschnitt 350 Personen zu den Fischbörsen. In einem weiteren neuen Vereinslokal, der Gaststätte Postgarten wurde der Aufbau für die Fischbörsen nochmals geändert. Die Gestelle für die Börsenbecken wurden an der Wand aufgehängt, Bild 3. Am 1.12.1971 wurde Josef Stegmayr für seine Verdienste vom VDA die Silberne Ehrennadel verliehen.

Zusammenschluss mit dem Aquarienverein Löns

Der Aquarienverein Löns wurde 1928 gegründet. Bereits 1978 feierte dieser sein 50-jähriges Bestehen. Das Vereinslokal war die Gaststätte Goldener Hirsch Renatastr. 35. Der 1. Vorsitzende war Benno Bauer. Aufgrund sinkender Mitgliederzahlen und nachlassendem Interesse an Vereinsabenden, hatten sich am 21.7.1993 Vertreter der Aquaristischen Gesellschaft „Amazonas" München e.V. und der „Löns" Vivaristische Gesellschaft München e.V. zu einem Gespräch zusammengefunden. Es wurde vereinbart, vorausgesetzt die Mitgliederversammlungen stimmen zu, die beiden Vereine unter einem neuen Namen zusammenzuführen. Der Arbeitsaufwand für beide Vereine könnte dadurch verringert und das Vereinsleben neu belebt werden.
Seit Februar 1994 wurden die Vereinsabende von Amazonas und Löns gemeinsam abgehalten. Bei den Jahreshauptversammlungen 1995 wurde die Zusammenführung der Vereine einstimmig beschlossen.

Am 3.1.1996 erfolgte der Eintrag im Vereinsregister (VR 6481 Amtsgericht München, Registergericht). Der Aquarienverein hat nun den Namen: Amazonas-Löns vivaristische Gesellschaft München e.V.
Die 1. Vorsitzenden des Vereins
Josef Stegmayr1962 - 1977
Otto Kreuzer1977 - 1980
Gerhard Faißner1980 - 2002
Maik Müller2002 - 2004
Bertram Wallachseit 2004
Das jetzige Vereinslokal - Pasinger Schnitzel & Hendlhaus
Bayerisches Schnitzel- u. Hendlhaus,
Landsbergerstrasse 499, München
© Lorenz Hard- & Software
Zurück zum Seiteninhalt